Schützer der Wechselkröten
Am Ende der Laichsaison wird Moritz Ott mit Hunderten von kleinen Kröten an die Tümpel in Lauenburg zurückkehren. Er ist Biologe und will die Population der Wechselkröten (Bufotes viridis) mit der Stiftung Naturschutz in Norddeutschland wieder vergrößern. Sie sind streng geschützt und gelten in Deutschland als stark gefährdete Art.
Um die 8000 Kilometer wird Moritz Ott gefahren sein, wenn er mit Hunderten von kleinen Kröten an die Tümpel in Lauenburg zurückkehrt. Er ist Biologe und will die Population der Wechselkröten (Bufotes viridis) mit der Stiftung Naturschutz in Norddeutschland wieder vergrößern. Sie sind streng geschützt und gelten in Deutschland als stark gefährdete Art.
Ihre ursprünglichen Lebensräume sind durch Landwirtschaft und Bebauung fast ganz verschwunden und ein Hautpilz rafft verschiedene Amphibien in ganz Europa dahin. Wechselkröten gelten als Pionierbesiedler. Sie sind eine der ersten Arten auf brachliegenden Flächen.
Leider werden solche Brachen oft schnell rekultiviert, um sie wirtschaftlich zu nutzen. Der Plan von Moritz Ott ist es Laich einzusammeln aus dem dann, geschützt in Wannen und großen Becken, kleine Kaulquappen schlüpfen.
So haben die winzigen Kröten optimale Startbedingungen und werden nicht schon im Jungstadium von Feinden gefressen. Moritz ist während der Laichzeit von April bis Juni jede Nacht an Tümpeln unterwegs. Hilfe bekommt er von den Biologiestudenten Steve und Tobias, die die Tiere an den Teichen zählen. _Mit Einbruch der Dämmerung beginnen am Gewässer die Männchen mehrere Wochen nach Weibchen zu rufen. Danach verschwinden sie wieder und bevölkern neue Gebiete nächstes Jahr, wenn der Plan aufgeht._
Wechselkröte heißen deshalb so, weil sie je nach Licht, Temperatur oder Stimmung den Kontrast des Fleckenmusters ändern können. Am Ende der Laichzeit werden die Farben der Muster schwächer. Das zuvor auffällige hellgrüne Fleckenmuster auf den beige-grauen Kröten wird dann dunkler. Der Biologe Moritz Ott vermutet, dass der Farbwechsel etwas mit der Fortpflanzung (Partnersuche) der Tiere zu tun haben könnte.
Tagsüber verstecken sie sich in Erdfurchen und Steinhaufen. Sie lieben trockenwarme Lebensräume mit grabbaren, unbewachsenen Böden.
In der Dämmerung wagen sich die Kröten aus ihren Verstecken, um im Teich nach Partnern zu rufen. Meist sind die Weibchen nur kurz am Teich.
Hat ein Männchen eine Kröte gefunden klammert es sich mit den Vorderbeinen fest. Dieses Verhalten zeigt sich bei allen bewegenden Gegenständen. Das Männchen löst die Umklammerung nur, wenn sich der Partner durch Quieken als Männchen zu erkennen gibt.
Renaturierungsmaßnahmen wie Steinschüttungen oder auch die Beweidung sind für die Wechselkröten essentiell. Als sogenannte Pionierbesiedler stellen sie besondere Bedingungen an ihr Habitat.
So wurde zB ein künstlicher Teich angelegt, damit die Tiere dort laichen können und Kaulquappen eine Möglichkeit haben gut zu wachsen. Grober Schotter dient zudem als Versteckmöglichkeit vor Feinden.
Aufzucht
Bis zu 15.000 Eier reiht das Wechselkrötenweibchen an Laichschnüren auf und wickelt sie um Pflanzen.
Das Wasser in der Aufzuchtstation muss jeden Tag gewechselt werden. Die Aufzucht der Kaulquappen ist sehr zeitintensiv. Moritz mischt Regenwasser mit Wasser was er eigens dafür aus den ursprünglichen Teichen holt. In Wannen und großen Schwimmbecken wachsen innerhalb weniger Wochen aus den Eiern Kaulquappen. Die Zeit hängt vom Nahrungsangebot und Temperatur ab. Wenn sich der Schwanz der Kaulquappe zurück gebildet hat bezeichnet man das Tier als Kröte.
Wenn Moritz einen Teil der Laichschnüre vorsichtig eingesammelt hat, bringt er ihn in die Becken. Diese werden mit Luft durchströmt. Kleine Krebstierchen, Daphnien, halten zudem das Wasser sauber und kommen natürlich in Teichen vor. In den Becken sind vor Räubern als in der freien Natur geschützt. Begehrt ist der Laich unter Gelbrandkäfern, Molchen, Fischen und Vögeln.
Die Kaulquappen ernähren sich von Algen während der Metamorphose zur Kröte.
Im Aufzuchtbecken sonnen sich die Jungtiere auf dem heißen Gestein.
Nach drei Monaten sind die Wechselkröten zwischen 1cm bis 2cm groß. Sie werden dann wieder zurück in die Natur gebracht. Ein geplantes Feuchtbiotop zum Aussetzen liegt mitten auf einer Kuhweide. Vor einem Bullen geflüchtet bringt sich Moritz Ott mit den Kröten hinter einem Zaun in Sicherheit.
Ausgewachsene Tiere in den Teichen leben von Ameisen und kleinen Insekten.
Telemetrie
Ein Jahr nach dem Moritz Ott die kleinen Kröten ausgesetzt hat, beobachtet und fotografiert sie nun Tobias während der Laichzeit.
Mit einem Peilsender ausgestattet können die Wechselkröten durch den Studenten verfolgt werden. Die Biologen können dann die Wege der Tiere nachvollziehen und so Neues über Ökologie und den Lebensraum erforschen. Mit diesem Wissen können dann gezieltere Maßnahmen zum Arten- und Naturschutz getroffen werden.
Der Telemetrie-Empfänger kann die Frequenzen mehrerer Kröten speichern. Er gibt ein lauterwerdendes Signal aus je näher man sich dem Tier nähert.
Die Sender dürfen maximal 10% des Körpergewichts der Kröte betragen. Sie wiegen ca. 3 Gramm. Die Tiere tragen die Sender ca 2-3 Monate.
[Geplanter Absatz zu: Welche weiteren Daten werden erhoben, warum? Wassertemp Logger]
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[Geplanter Absatz zu: Allgemeines zur Fang-Wiederfangmethode.]
Um die gesamte Anzahl der Wechselkröten feststellen zu können werden alle Kröten während der Laichsaison regelmäßig aufgesammelt und deren Rückenmuster fotografiert.
Mit einem Computerprogramm kann man nun die Tiere vergleichen und zählen. Wird ein Tier mehrfach aufgesammelt kann so eine Doppelzählung vermieden werden.
Die individuelle Wiedererkennung von Amphibien ist eine hilfreiche Methode für Populationsuntersuchungen.
Die fotografische Individualerkennung ist im Vergleich zu anderen Markierungsmethoden die tierschonendste und verhaltensbiologisch sinnvollste Vorgehensweise. Wurde früher zu Markierungszwecken auf die umständliche Phalangenamputation zurückgegriffen,
besteht heute die Möglichkeit alle Informationen wie Rückenmuster, Geschlecht, Gewicht, Datum, Zeit und geographische Lage in einem einzigen Dokument in Form einer digitalen Fotografie festzuhalten.
Der Empfänger piept, aber machmal ist die gut getarnte Kröte schwer zu finden. Tagsüber hat sich diese Kröte unter großen Kieselsteinen versteckt.
Fast nicht sichtbar: Wechselkröte mit Sender
Erkentnisse
Ein Großteil der besenderten Tiere blieb offenbar in der ehemaligen Kiesgrube. Mehrfach wurden sie in den für sie gebauten Steinhaufen gefunden. Eine Kröte ging auf eine größere Wanderschaft und besiedelt vielleicht schon bald neue Gebiete.
Die Auswertung der Daten ist momentan noch nicht abgeschlossen.
Hier könnte man noch was über eure Beobachtungen schreiben .. animierte Krötenwanderkarte etc as sagen die Daten aus?
Studie von
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